Interview mit dem Mitgründer Joel
Die Idee hinter MaleUp ist eine speziell an die Männerhaut und die Bedürfnisse des Mannes angepasste Abdeckcreme. Mit der innovativen Rezeptur und zwei mitgeliefert Farben, können unsere Kunden ihren Hautton individuell treffen. Der Concealer hat gleichzeitig eine hohe Deckkraft und verschmilzt mit der Haut, für einen unauffälligen Look. Ob vor der Arbeit, vor wichtigen Meetings oder Dates, Männer wollen sofort frisch und gepflegt aussehen. Das ist jetzt mit MaleUp möglich.
Wann und Wie ist eure Idee entstanden? Was waren eure Beweggründe?
Die Idee entstand lustigerweise durch ein blaues Auge nach dem Kickboxtraining von Esad (Co-Founder), der am nächsten Tag ein Stipendiatentreffen hatte und unbedingt die dunklen Stellen ums Auge kaschieren wollte. Es blieb ihm keine andere Möglichkeit, als den Abdeckstift seiner Mutter zu nehmen, allerdings stimmte der Farbton nicht überein und der Concealer fing an zu bröckeln. Daraufhin war Esad klar, dass ein spezielles Produkt für Männer hermusste. Er konnte mich (Joel, Co-Founder) mit seiner Euphorie von Sekunde eins an direkt überzeugen, weil ich dasselbe Problem von mir kannte. Das war die Geburtsstunde von MaleUp. Wir haben es uns von dort an zur Aufgabe gemacht, den Barrieren und dem Stigma im Zusammenhang mit Make-Up für Männern ein Ende zu setzen. Unser Traum ist es, dass MaleUp in die Hautpflegeroutine eines jeden Mannes aufgenommen wird und ihm hilft, jeden Tag das Beste aus sich raus zu holen und sich selbstbewusst zu fühlen. Vor allem im Job kann ein leichtes Männer-Make-up für mehr Wohlbefinden und somit auch für einen dynamischeren Auftritt sorgen. Denn nur, wer sich in seiner Haut wohl fühlt, strahlt das auch aus und kann andere mitreißen.
Seid ihr direkt Hauptberuflich mit ganzer Manpower eingestiegen oder erst einmal nebenberuflich?
Beide Gründer sind gleichzeitig im BWL-Master an der HHU in Düsseldorf und arbeiten als Geschäftsführer und Gründer an der MaleUp GmbH.
Wie habt ihr euch als Gründer-Duo gefunden?
Wir lernten uns in unserem Bachelor kennen, waren dort zusammen im Auslandssemester in Australien und haben dort entdeckt, dass wir beiden dieselben Interessen (Entrepreneurship, Marketing) verfolgen und uns war klar, dass wir zusammen so schnell es geht die Reise in die Selbstständigkeit wagen, solange wir noch jung sind und Risiken eingehen können.
Was oder wer hat dich inspiriert zu gründen?
Besonders inspiriert hat mich das Auslandssemester in Australien. Insbesonders die lockere Denkweise der Australier und der Gründergeist, der in Deutschland bei manchen zwar so langsam geweckt wird, aber noch lange nicht so weit entwickelt ist wie in den USA oder Australien. Ich rate daher jedem, der in irgendeiner Form die Möglichkeit hat, sei es im Studium, nach der Schule oder während des Jobs für mehrere Monate ins Ausland zu reisen und seinen Horizont zu erweitern. Denn genau in den Momenten kommen die besten Ideen hervor und deine wahre Passion wird dir erst richtig bewusst. Seitdem umgebe ich mich mehr mit Menschen, die ähnliche Ziele haben und lasse mich von anderen Gründern in Form von Blogs, Videos oder Podcasts inspirieren.
Wie hast du dir das Wissen angeeignet, welches man für eine Gründung benötigt?
Meiner Meinung nach benötigt man keinerlei Vorwissen, um ins Starten zu kommen. Der Wille etwas zu erreichen, Selbstvertrauen und den Antrieb Probleme lösen zu wollen sind die wichtigsten Dinge, die du als Gründer brauchst. Mit dem richtigen Mindset kommt das Wissen durch Ausprobieren, Scheitern und Trial and Error.
Allerdings darf man die Learnings aus seinem Studium und die Berufserfahrung aus vorangegangen Jobs keinerlei unterschätzen. Ebenso wie nicht-selbstständige baut man sich einen Lebenslauf auf, jedoch nicht mit dem Ziel eine/n Personaler/in überzeugen zu wollen, sondern sich selber in so vielen Lebensbereichen wie möglich weiterzubringen und dann die gebündelte Energie für ein Projekt zu bündeln und so vom Compound Effekt zu profitieren.
Wie habt ihr einen passenden Produzenten für euer Produkt gefunden und was waren hier die wichtigsten Erfahrungen?
Lange Google Sessions nach Lohnherstellern in Deutschland. Das war unsere Prämisse. Viele machen nämlich keine dekorative Kosmetik. Nach mehreren Calls mit unseren Top 3, die in Frage kamen, arbeiten wir jetzt mit Cosmacon Nähe Hamburg zusammen, die sehr professionell für große Brands herstellen und noch hochwertige und natürlich Rohstoffe benutzen.
Auf welche Lizensierungen/Normen muss man in eurer Branche achten.
Die Creme ist nach der aktuellsten EU-Verordnung für kosmetische Mittel von einem unabhängigen Labor zertifiziert worden. Dazu kommt eine Produktinformationsdatei mit einer entgültigen Sicherheitsbewertung. Mit dieser Zertifizierung darf die Creme in Europa vermarktet werden.
Was möchtest du/ihr in den nächsten Monaten/Jahren mit MaleUp erreichen?
Ich möchte primär, dass Männer mein Produkt in ihre Routine integrieren und ehrliches Feedback geben. Dieses Feedback der ersten Kunden ist für mich unglaublich wichtig, denn nur so entwickelt sich die Brand weiter. Ich möchte sehr nah am Kunden sein und die Wünsche der Kunden auch in spätere Produktideen einfließen lassen. Im Besten Fall nehmen die Kunden das Produkt sehr gut an. Die größte Erfüllung für mich wäre zu sehen, dass Männer wesentlich offener mit der Thematik Make-up umgehen und sich nicht mehr schämen brauchen sich zu schminken.
Welche Marketingkanäle nutzt ihr und Warum?
Unsere Marketingkanäle auf Instagram @maleup_de und TikTok (maleup_de) sind erst seit wenigen Wochen aktiv, da wir aktuell in der Pre-Sale Phase sind. Wir freuen uns sehr darauf bald unsere Vorbesteller mit den ersten Produkten bedienen zu können und sind derweil in der Content-Erstellung auf TikTok und Instagram, wo wir fast täglich posten und aktiv mit unserer Community interagieren wollen. Genau aus diesem Grund haben wir uns auch für diese Social Media Kanäle entscheiden. Wir möchten eine große Reichweite erzielen, durch die Kommunikation unsere Mission und probieren so viele Leute wie möglich mitzureißen.
Kümmert ihr euch selbst ums Marketing/Branding oder lasst ihr euch professionell unterstützen.
Dadurch, dass wir beide schon Erfahrungen im Bereich Marketing, Branding und Shopaufbau gesammelt haben, übernehmen wir diesen Geschäftsbereich komplett selber. Außerdem probieren wir weitestgehend andere Geschäftsbereiche zu automatisieren oder outzusourcen, damit wir vollen Fokus auf das Marketing und Community Building legen können.
Wie kamt ihr auf den Namen eurer Brand?
Hattest ihr ein gewisses Startkapital angespart? (gerne kannst du dieses auch nennen, um anderen ein Gefühl dafür zu geben)
Ein gewisses Startkapital zur Gründung hatten wir schon, da wir uns u.a. für die Rechtsform der GmbH entschieden haben. Nichtsdestotrotz ist unser Budget weitestgehend beschränkt, da die Produktentwicklung für uns sehr kostspielig war. Man kann definitiv mit einem Budget von unter 5.000€ starten, wenn man selbst kein eigenes Produkt entwickeln muss. Wir wollten allerdings eine komplett individuelle und an die Männerhaut angepasste Rezeptur sowie eine disruptive Verpackung haben, weshalb wir ein gewisses Startkapital im mittleren fünfstelligen Bereich benötigten.
Was waren deine „Learnings“ nach den ersten Monaten?
Meine größten 3 Learnings aus den ersten Monaten waren:
1. Schlechte Tage gehören zur Normalität und nicht alles funktioniert sofort. Über Misserfolge kann man sich natürlich anfangs ärgern, allerdings sollte dann eine „jetzt erst recht“ Antwort folgen.
2. Es gibt immer eine Lösung. Egal wie aussichtslos die Situation gerade aussieht. Zoome etwas raus und betrachte dich von oben. Betrachte dich einen Monat in der Zukunft, wo du dir selber sagen wirst: „An dieser Kleinigkeit habe ich mich damals aufgehalten?“
3. Bevor du etwas komplett selber machst, schaue erstmal ob ein Konkurrent etwas ähnlich gemacht hat. Und mache es dann besser. Nutze die Konkurrenz, um an ihr zu wachsen und schaue dir negative Rezensionen an, um zu wissen wie du dich besser positionieren kannst.
Was würdest du im Nachhinein anders machen?
Ich bereue nichts und würde auch nichts anders machen wollen, da alle Momente, egal ob positiv oder negativ mich genau zu der Person machen, die ich bin. Alles bringt mich auf irgendeine Art weiter und erweitert meinen Erfahrungsschatz auf den ich zurückgreifen kann.