Es ist vor allem in Deutschland noch nicht allzu lange her, da freiberufliche Webdesigner bzw. Webdesign-Agenturen wesentlich gefragter waren als Fachleute, die sich mit für viele Unternehmer undurchdringbaren Themen wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder ganz allgemein: dem Online-Marketing beschäftigten.
Vor allem Firmen-Webseiten sollten vornehmlich optisch etwas hermachen, sie waren oftmals die erste und einzige digitale Repräsentanz von Firma und Marke. Für unternehmerische Entscheidungsträger galten Webseiten aber vor allem als Kostenfaktor, der wirtschaftlich betrachtet keinerlei Mehrwerte generierte. Doch die Zeiten haben sich auch im digital noch immer etwas rückständischen Deutschland sichtbar gewandelt.
Unternehmen aus kaum einer Branche können heutzutage an frühere Erfolge anknüpfen und dabei digitale Online-Plattformen vollständig außenvorlassen. Große Handelskaufhäuser müssen ihr Geschäft mehr und mehr in eigene Online-Shops verlegen, B2B-Firmen erleben ihre ersten Touchpoints mit Neukunden auf der eigenen Webseite und selbst der kleine Bäckersbetrieb wird von neuer Kundschaft nur gefunden, wenn er auch online auffindbar ist.
Webseiten sollten heutzutage also noch immer gut aussehen, ist die Optik aber lediglich noch einer von vielen Faktoren guter Webseiten. Unternehmer wiederum sind gut beraten, nach Dienstleistern zu suchen, bei denen nicht nur professionelle Webdesigner tätig sind, sondern die mehr noch leistungsstarke Webseiten umsetzen kann.
Voraussetzung für leistungsstarkes Webdesign: ein konkretes Marketing-Ziel
Heutzutage sind Webseiten grundsätzlich Instrumente im Online-Marketing; und da jedes Instrument eine genau definierte Funktion mitbringt, muss dies auch für eine Webseite gelten. Gewissermaßen können drei übergeordnete Marketing-Ziele mit Webseiten anvisiert werden, für die es wiederum ganz unterschiedliche KPI (Key Performance Indicator; Erfolgszahlen) geben kann.
- Mehr Produkte verkaufen. In diesem Fall handelt es sich bei einer Webeseite in der Regel um einen Online-Shop, über den Besucher Produkte direkt über das Internet kaufen und bestellen können. Mögliche KPI sind hier: Produktverkäufe, durchschnittlicher Warenkorbwert, Online-Umsatz usw.
- Mehr Kunden gewinnen. Mit einer Webseite lassen sich auch Besucher in neue Kunden konvertieren (Erfolgszahl: Conversion) oder Kundenanfragen generieren (Erfolgszahl: Lead). Wie genau Conversions und Leads definiert sind, kann sich von Fall zu Fall unterscheiden.
- Größere Markenbekanntheit erreichen. Je präsenter eine Webseite beispielsweise in den Google-Suchergebnissen ist, desto bekannter und renommierter werden Webseite und zugehörige Marke. Messen lässt sich die Popularität über KPI wie beispielsweise den Sichtbarkeitsindex oder die Gesamtzahl an guten Rankingpositionen zu einem definierten Keyword-Pool.
- Neue Mitarbeiter einstellen. Über eine Webseite lassen sich auch qualifizierte Bewerber generieren, gerade weil sich potentielle Bewerber mittlerweile online nach Stellenausschreibungen umsehen und sich über mögliche neue Arbeitgeber auf deren Webseiten informieren. Möglicher Indikator für den Erfolg des Recruitings mit der eigenen Webseite ist beispielsweise die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen über ein Online-Bewerbungsformular.
Technik, Content, Optik: Darin müssen leistungsstarke Webseite überzeugen
Prinzipiell ließe sich sagen, dass eine gute leistungsstarke Webseite jene ist, die es schafft, ihr jeweils festgelegtes Marketing-Ziel bzw. anvisierte Erfolgskennzahlen zu erreichen. In der Praxis wird es darauf hinauslaufen, dass zu diesem Zweck drei Qualitätskriterien zu erfüllen sind.
Denn damit nicht nur Webseitenbesucher „zufrieden“ sind, sondern auch Suchmaschinen wie Google bereit sind, eine Webseite in ihren Index aufzunehmen und zu relevanten Suchanfragen auf guten Positionen auszuspielen, braucht es wenigstens mehr Qualität, als auf den Webseiten der direkten Konkurrenten zu finden ist – das erscheint nachvollziehbar.
Zuerst wäre da der Punkt Technik. Diese ist insbesondere für andere „Maschinen“ von Bedeutung. Denn damit auch Suchmaschinen oder elektronische Endgeräte wie Smartphones eine Webseite lesen und darstellen können, müssen die Inhalte einer Webseite in einer Sprache geschrieben sein, die auch von Maschinen verstanden werden kann. Technik ist unter anderem aber auch wichtig, um gängige Sicherheitsstandards einzuhalten, allein um zu verhindern, dass unbefugte Dritte Einblick in möglicherweise sensiblen Datenverkehr erhalten. Nicht zuletzt wird die Ladezeit einer Webseite durch unterschiedliche technische Aspekte bestimmt, und die Webseiten-Ladezeit ist wiederum ein Qualitätsfaktor für Suchmaschinen und menschliche Webseitenbesucher.
Zum Zweiten braucht es überragende Qualität in puncto Content. Darunter sind sämtliche Inhalte einer Webseite zu verstehen, sei es Text, Bild, Grafik oder Video. Suchmaschinen werden hauptsächlich von Menschen genutzt, um Antworten auf Fragen zu erhalten. Diese Fragen können direkt als Suchanfrage in die Suchmaske einer Suchmaschine eingegeben werden (z. B.: Was zeichnet eine gute Webdesign-Agentur aus?) oder auch indirekte Suchintention einer Suchanfrage sein (z. B.: professionelles Webdesign).
Im Wettbewerb der Suchmaschinen, den es tatsächlich gibt, kommt es vordergründig darauf an, Nutzern möglichst schnell die bestmögliche Antwort auf ihre direkte oder indirekte Suchanfrage zu geben. Dies gelingt derzeit noch immer Google. Damit dies auch so bleibt, definiert Google selbst, was Content-Qualität ist, weswegen Webseiten versuchen müssen, mit ihrem Content die Suchintention relevanter Suchanfragen von Nutzern zu treffen und dabei die Vorgaben für Content-Qualität seitens Google zu entsprechen.
Zu guter Letzt bleibt aber auch die Optik bzw. das Design einer Webseite wichtig. Damit ist heutzutage weniger ein subjektives ästhetisches Empfinden gemeint. Vielmehr geht es um Dinge wie Darstellbarkeit, Content-Design oder eine intuitive Navigation. All diese Dinge beeinflussen nämlich, wie gut Webseitenbesucher mit einer Seite interagieren können.
Kann eine Webseite beispielsweise auf allen mobilen Endgeräten abgerufen werden und lassen sich sämtliche Inhalte unabhängig von der Displaygröße betrachten? Wie schnell findet Besucher genau die Information auf einer Webseite, nach der sie vordergründig suchen? Wie schnell oder umständlich finden sich Erstbesucher auf der Webseite zurecht?
Diese und weitere das Design betreffende Fragen wirken sich direkt oder indirekt auf die Nutzerzufriedenheit aus, die teils wiederum ein Qualitätskriterium ist, nach dem Suchmaschinen Webseiten bewerten.
Fazit: Webseiten stets auf die 1+3-Formel überprüfen
Wer sich als Unternehmer dafür entscheidet, eine Agentur mit einem Relaunch oder sogar der Entwicklung einer gänzlich neuen Webseite zu beauftragten, sollte seinen Dienstleister vorab selbst etwas genauer unter die Lupe nehmen und prüfen, ob es sich wirklich um professionelle Webdesigner handelt, die zeitgleich auch Online-Marketing-Experten sind.
Denn für Unternehmer sollte die Investition in eine neue Webseite nicht eine Investition in eine sehr kostspielige digitale Visitenkarte sein, stattdessen als Investment in eine leistungsstarke Webseite verstanden, mit der sich konkrete unternehmerische Ziele online erreichen lassen. Um dies aber gewährleisten zu können, müssen Webdesign-Agenturen den Fokus nicht allein auf eine hübsche Optik legen, sondern primär die drei Kriterien leistungsstarker Webseiten im Blick behalten, mit denen sich das übergeordnete Ziel einer Webseite bestmöglich erreichen lässt.